Ausstattung,  Kindersitze,  Sicherheit

Die Qual der Wahl des Kindersitzes…

Sitzgruppe 0+ (0-13kg)

Römer Baby-Safe Sleeper (Quelle: www.britax-roemer.de/)
Römer Baby-Safe Sleeper (Quelle: www.britax-roemer.de/)

Die Babyschale als Einstiegsmodell für ein sicheres, aber teures Fahrvergnügen ;-). Auch wir als nicht Autobesitzer sind um dessen Kauf nicht herumgekommen, denn mit etwa 3 Monate ist Strampelchen auch zum ersten Mal mit dem Auto mitgefahren. Glücklicherweise ist die Schale universell einsetzbar, so dass sie auch beim Fliegen gute Dienste erwiesen hat. Nur zum Füttern sollte sie auf gar keinen Fall missbraucht werden, da die Erstickungsgefahr beim Verschlucken erhöht wird! Gesundheitlich bezüglich des Rückens sollte das Baby, bis es nicht halbwegs alleine sitzen kann, nicht länger als eine halbe Stunde in dieser sitzen – etwas schwer realisierbar bei einer Fahrdauer von 4h :-S. Der Römer Baby Safe Sleeper schaft dabei Abhilfe, Kostenpunkt gute 170€ und nur bis etwa zum 6. Monat verwendbar.

Maxi Cosi Pebble (Quelle: http://www.maxi-cosi.de/)
Maxi Cosi Pebble (Quelle: http://www.maxi-cosi.de/)

Punkto Sicherheit kann man verschiedene Kindersitzmodelle beim ADAC(die zusammen mit der Warentest testet) miteinander vergleichen. Auch für den wenig Fahrer gibt es dort schon ab 50€ einen halbwegs passablen Sitz, der Be One Sp von Osann/Nania (den wir übrigens auch nutzen) – Manko: der Seitenaufprallschutz ist nur befriedigend. Im Allgemeinen schneiden übrigens Kindersitze mit Isofix-Basis besser ab. Leider besitzt nicht jedes Auto solch eine Vorrichtung, so dass sich reine Isofix-Sitze für Automieter oder „Oldtimerfahrer“ eher weniger lohnen.

Übrigens sollte die Babyschale solange wie möglich verwendet werden, wenn sie durch einen nicht rückwertigen Sitz ersetzt wird! Dies bedeutet, dass die Beine (auch wenn es nicht sehr bequem ist) überstehen dürfen. Wichtig ist, dass der Kopf nicht über die Schale hinweg ragt. Somit ist unser Be One Sp noch ein paar Monate einsetzbar, wohingegen der gute Maxi Cosi Pebble schneller die Babys zu klein wird.

Hier im Vergleich vorwärts- und rückwärtsgerichter Sitz:
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=fKIeExpDLDA]

Folgemodelle ab Sitzgruppe I (ab 9kg)

Bei den Folgemodellen bilden sich drei Klassen von Sitzen heraus, die mit 5-Punkt-Gurt Sicherung (bis etwa 18kg), die mit Auffangtisch(bis etwa 36kg) und die Reboard Sitze (bis etwa 18kg). Auch in diesen Gruppen haben die meisten Sitze mit Isofix-Basis besser abgeschlossen. Nun zu den einzelnen Klassen.

Römer King Plus (Quelle: /www.britax-roemer.de)
Römer King Plus (Quelle: /www.britax-roemer.de)

Der Vorteil der Sitze mit der 5-Punkt-Gurt Sicherung ist dessen einfache Handhabung beim Anschnallen des Kindes. Ebenfalls bietet es dem Kind denselben Komfort bei der Autofahrt wie den anderen Mitfahren – Fenstersicht, Beinfreiheit und meistens sogar noch eine einstellbare „Liegeposition“. Auf vorgegebene Gurtstrafungsmakierung sollte man sich nicht verlassen, sondern die goldene Regel: Zwei Finger Breit!, da sonst das Kind bei Wutanfällen sich befreien kann – zumindestens hat es unser Strampelchen geschafft ;). Bei einem Frontalcrash liegt jedoch die Schwachstelle bei diesen Sitzen, da die Kräfte komplett von den Gurten auf den Oberkörper des Kindes übertragen werden und der Kopf (der bei einem Kind noch zum Rest des Körpers relativ schwer ist) ungehindert nach vorne fällt, so dass Schäden an der Wirbelsäule auftreten können.

Cybex Juno-Fix (Quelle:youtube)
Cybex Juno-Fix (Quelle:youtube)

Mittels Auffangtisch verhindern andere Sitze, dass der Kopf komplett „abknickt“ und schneiden somit meist besser im Frontalcrash ab, als die mit 5-Punkt-Gurt Sicherung. Des weiteren lassen sich diese meistens zu einen Folgekindersitz umbauen und können dementsprechend recht lange benutzt werden. Solange das Kind nicht rebelliert ist auch deren Handhabung recht einfach. Nur mag nicht jedes Kind für längere Zeit kompelett aufrecht zu sitzen und wie eine Schildkröte eingepackt zu sein. Ebenfalls sollte das Kind eine bestimmte Größe erreicht haben, damit es im Sitz nicht verloren geht – trotz dass Strampelchen größer als seine Freunde ist, ist er für diese Sitze (auch Junior Variante) noch zu klein. Problematisch wird es auch, wenn das Kind aufgrund seiner Zappeligkeit nicht mehr richtig gerade im Sitz sitzt – dies passiert natürlich nicht mit einem Dummy.

BeSafe iZi Kid ISOfix (Quelle: http://www.besafe.com)
BeSafe iZi Kid ISOfix (Quelle: http://www.besafe.com)

Eine Alternative zu den genannten Sitzen sind die Reboard Sitze, die vorallem im nördlichen Europa Verwendung finden und langsam auch auf dem deutschen Markt eingeführt werden. Bezüglich des Frontalcrash bieten sie, wie die Babyschalen, die meiste Sicherheit. Die Handhabung ist jedoch aufwendiger, da der Sitz sowohl vorne als auch hinten im Auto befestigt werden muss und sich somit nicht für viele Ein- und Ausbauten eignet. Ebenfalls das Anschnallen ist aufgrund der Rückwärtslage erschwert und die Beinfreiheit ist für das Kind weniger gegeben. Darüberhinaus nimmt dieser Sitz mehr Platz im Auto ein. Oft ist eine Isofix-Verankerung notwendig. Preislich kosten diese Sitze meist das doppelte.

Welcher Sitz nun?

Sicher ist, ein neuer Sitz muss in spätestens ein paar Monaten her. Wer sein Kind nicht vorschriftmässig sichert (besonders im höheren Alter), sei es für die Fahrt zum Bäcker um die Ecke, riskiert lebenslängliche Schäden!

Einen allgemeinen Rat gibt es nicht, jedoch Punkte die man beim Kauf beachten sollte:

  • Sicherheit des Sitzes
  • Sicherheit gegeben durch den richtigen Einbau – ein falsch eingebauter sehr sicher Sitz ist weniger sicher als ein richtig eingebauter nicht 100%iger sicherer Sitz. Wie oft muss der Sitz ein- und ausgebaut werden?
  • Beschaffenheit des Autos: IsoFix-Befestigung, Zweitürer ..
  • Komfort für das Kind: Ein schreiendes Kind führt zur Unaufmerksamkeit des Fahrers. Daher vor dem Kauf Probesitzen.
  • Häufigkeit und Länge der Fahrwege
  • ein Frontalaufprall ist häufiger, aber ein Seitenaufprall gefährlicher (da das Auto selbst weniger Schutz bietet)(Quelle: „Unfallforschung, Unfallmechanik Und Unfallrekonstruktion“ Hermann Appel, Gerald Krabbel, Dirk Vetter, 2002)

Und zum Abschluss noch der aktuelle Kindersitztest vom ADAC:

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=3OlNWJHTwr0]

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