Ernährung

Beikost gleich Breikost? Ein Löffel für die Sauberkeit.

Vor etwa einem Monat habe ich mir ein Prospektheftchen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zum Thema Ernährung von Säuglingen zukommen lassen. In diesem Heftchen erhält der Leser kurz und bündig alle wichtigen Empfehlung bezüglich Stillen/Flaschenmilch, Brei- und Familienkoststart sowie ein paar Rezepte. Statt Folgemilch sollte während der Beikost gestillt oder Pre/1.Milch gegeben werden und auch die Schnabeltasse ist wohl eher eine Erfindung der Industrie. Nun aber zur Breitheorie:

1.Monat Mittagsbrei: 1.Woche: Start mit Karotte(oder anderem Gemüse), 2.Woche: Gemüse+Kartoffel, 3.Woche: Gemüse+Kartoffel+Fleisch

2.Monat Mittagsbrei: Gemüse+Kartoffel+Fleisch – Abendbrei: Milch-Getreide

3.Monat Mittagsbrei: Gemüse+Kartoffel+Fleisch, Nachmittagsbrei: Getreide-Obst, Abendbrei: Milch-Getreide

Gestartet werden sollte im Alter zwischen 5. und 7.Monat, ab dem 10.Monat sollte das Kind dann an das Essen am Familientisch herangeführt werden. Dabei soll dem Baby die Möglichkeit gegeben werden, das Essen kennenzulernen, und selbst darüber zu entscheiden, wie viel es essen möchte.  Denn gerade zwanghaftes Essen (das Unterdrücken der natürlichen Instinkte) kann im späteren Alter zu argen Essproblemen (meistens Übergewicht) führen.

Nach langer Theorie nun zur Praxis: Fast mehr als 2.Wochen hing Strampelchen bei der Karotte fest, weil es einige Tricks bedurfte, um den Brei in die Schnute zu befördern. Das größte Problem war, dass Strampelchen den Löffel selbst nehmen wollte, drauf herum kaute und ihn nicht mehr losließ. Nun habe ich super elastische Löffel von primamma besorgt, von denen Strammpelchen auch drei gleichzeitig im Mund stecken kann. Zur Ablenkung bekommt er einen Löffel zum kauen, während der mit Brei gefüllte gleichzeitig in die Schnute wandert. Das Interesse aus Becher(ähnlichen)gefäßen zu trinken, ist hingegen dreifach so hoch.

Da das mit Brei nicht so optimal verläuft bin ich auf eine interessante Alternative gestoßen: Baby Led Weaning. Im Groben lässt man die Breiphase aus und ermöglicht dem Baby aus einem Sortiment von Fingerfood während des Familientisches mit dem Essen in Kontakt zu treten. Warum sollte man zum Beispiel durch einen Löffeln den Kaureflex unterdrücken, um ihn dann ein paar Monate wieder anzugewöhnen? Babys haben übrigens auch einen natürlichen Reflex, der in den meisten Fällen ein Verschlucken größerer Stücke verhindert. In der Theorie würde BWL dann so aussehen: [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=SZiDjJqo2aE] Der größte Vorteil von BWL ist, dass das Baby erforschen kann, was es überhaupt zu sich nimmt. Zwar heißt es, man solle mit Essen nicht spielen, jedoch lernen Babys nunmal durch Spielen. Ein Nachteil hat BLW, das Essen landet erstmal überall.

Wir haben heute auch mit Strampelchen einen Versuch mit bissfester Karotte, Kartoffel und Brokkoli gestartet. Mit seinen zwei Beißerchen wurde die Karotte abgeschabt. Die Kartoffel ist leider in der Hand schon zerfallen (also zu weich gewesen). Der Brokkoli war auch hier der Renner, bis auf die Stiele wurde alles mit dem Kiefer zermalmt. Hinterher konnte man in der gesamten Küche Brokkoli finden ;-).

Fazit: Sowohl Löffel als auch Schnabeltasse dienen vor allem dazu den Eltern Zeit in Form von Geduld und das Säubern der Küche zu ersparen.

Ps: Essen jeglicher Art, dem Kind immer in aufrechter Haltung(also nicht in der Autoschale) geben, damit es sich nicht verschluckt bzw. daran erstickt!

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