Berlin – Kolobrzeg – Gdansk – Warszawa – Berlin
Unsere letzte längere Reise mit Strampelchen während der Elternzeit führte uns durch Nord-Polen mit dem Zug.
Zugtickets
Die größte Herausforderung bestand hauptsächlich im Kauf der Zugtickets. Die Automaten der DB kennen nur innerdeutsche Ziele und im Internet war eine kurzfristige Buchung ebenfalls nicht mehr möglich, so dass kein Weg an der langen Schlange des DB-Service-Schalter vorbeiführte. Glücklicherweise für den Geldbeutel: Auf Nachfrage bezüglich eines Ländertickets gab es plötzlich die Option einen Verbundfahrschein der VBB für 2/3 des Normalpreises bis nach Szczecin zu kaufen. Die Rückfahrkarte für den Berlin-Warszawa-Express konnten wir auch gleich noch zu dem Europa-Spezial Preis ergattern. Eine Buchung über die PKP Intercity wäre wahrscheinlich noch etwas günstiger gekommen, da wir ebenfalls für die restlichen Tickets inklusive Reservierung in Polen weniger ausgegeben haben als für ein in Deutschland erhältlichen polnischen InterRail Pass. Fahrkartenautomaten gab es jedoch in Polen nicht in jeder Stadt, so dass wir unsere Tickets mit Händen und Füßen sowie einem Zettel mit Bildchen gekauft haben ;-).

Komfort
Wer die Regios der DB kennt, der weiß, dass man am besten ohne Gepäck reisen sollte. Der erste polnische Regionalzug Richtung Kolobrzeg schien etwas neuer, moderner und bot größeren Stauraum für Gepäck. Die weiteren Fahrten erfolgten in polnischen Intercity (express) Zügen, welche vergleichbar mit den älteren Modellen der deutschen IC Zügen sind – hauptsächlich Abteilwagen – verstaubt – keine verstellbaren Sitze – fehlende Klimatisierung. Aufgrund von Strampelchen haben wir meistens einen dritten Sitzplatz sowie Plätze im Großraumwagen mit Fahrrad(/Kiwa)abstellfläche erhalten. Vorteil in den Großraumabteilen ist, dass man mit den vorderen, hinteren und seitlichen Sitzreihen verstecken spielen kann ;-). In den einzelnen Abteilen hingegen ist es etwas ruhiger und man kann besser entlang der Sitze klettern. Der Kinderwagen hat am besten bei den Fahrrädern gestanden, da sonst keiner mehr durch den Gang mit seinem Gepäck gekommen wäre.
Reisezeit
Um in Polen größere Städte anzusteuern, sollte man etwas Zeit mitbringen. Durchschnittlich sind wir 5 Stunden jeweils gefahren. Oft gab es für Hin- und Gegenrichtung nur ein Gleis und der Zug(etwa 10 Wagons) hat mehrere Minuten in den jeweiligen Zwischenbahnhöfen gewartet, damit auch jeder sein richtigen Wagon finden konnte. Den Berlin-Warszawa-Express kann man hingegen wirklich als einen Schnellzug beschreiben, der sich durch ganz Polen gehupt hat.
Verträglichkeit für Strampelchen
Im ausgeschlafen, satten Zustand ist der Zug eine Spaßmeile: Haufen Leute zum Versteck spielen & schäkern, Klapptische zum Auf & Zuklappen, blickende Knöpfe zum Türen öffnen, Sitze zum Klettern.. mindestens ein zusätzlicher Sitz ist zu empfehlen, da es sonst etwas eng und nervig wird. Im hungrigen Zustand muss die Reise nicht unterbrochen werden, jedoch sollte man aufpassen, dass das Essen nicht überall landet. Auch das Windeln im Zug gleicht einem Balanceakt. Im müden Zustand ist es am besten im Zug mit Strampelchen auf und ab zu laufen – zu laut, zu aufregend, um freiwillig ein Auge zu zu tun… kürze Fahrten mit schon schlafendem bzw. gerade wachem Kind sind empfehlenswerter!
Gewählte Zwischenhalte
…wird fortgesetzt…